Botulinumtoxin-Typ A-Therapie der Achselhöhlen/Hand- oder Fußsohlen (Hyperhidrosis axillaris/palmaris)

Indikation:

Neben dem normalen Schwitzen gibt es das übermäßige, pathologische Schwitzen. Es geht über das Schwitzen zur Körperkühlung notwendig ist, hinaus. Dieses pathologische Schwitzen wird in der Fachsprache Hyperhidrose genannt. Menschen, die oft auch ohne konkreten Anlass übermäßig stark schwitzen, können sehr darunter leiden. Die Injektion von Botulinumtoxin hemmt die Stimulierung der Schweißdrüsen für einige Monate.  Der Nachweis der Wirksamkeit von Botulinumtoxin Typ A gegen die Hyperhidrosis im Bereich von Achselhöhlen ebenso wie palmar gilt wissenschaftlich als fundiert erwiesen (Lakartidningen. 2011, Hosp et al. 2012, Philipp-Dormston 2014, Lakartidningen. 2015).Studien zeigen zudem durchgehend eine Erhöhung der Lebensqualität der behandelten Pateinten.

Was ist Botulinumtoxin A?

Botulinumtoxin A, landläufig auch mit einem der verfügbaren Handelsnamen Botox® bezeichnet, ist ein natürlich vorkommendes Protein. Es wird zur Verwendung in der Medizin im Labor hergestellt. Durch die Übertragung von Signalen von Nervenzellen auf einzelne Muskeln und einige Drüsen werden diese teilweise oder vollständig für bis zu 6 Monate gehemmt. Bekannt ist Botulinutoxin A vor allem aus der ästhetischen Medizin, wo es meist zur Behandlung von Falten oder bei übermäßigem Schwitzen eingesetzt wird. Auf Grund der ausgezeichneten Wirksamkeit werden nur geringste Mengen von Botulinumtoxin A benötigt. So kann der gewünschte Effekt erzielt werden, ohne dass allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten beschrieben sind. Auch den ganzen Körper betreffende Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.

Behandlungstechnik:

Durch Einspritzen von Botulinumtoxin in die Achselhaut oder Haut der Hand und Fußsohlen wird der kleine Muskel gehemmt, der sonst auf einen Nervenreiz hin die Schweißdrüse aktiviert. Im Injektionsgebiet wird ein einheitliches Raster beidseitig aufgemalt und anhand dessen kann eine gleichmäßige Injektion gewährleistet werden.

Anästhesie:

In der Regel wird die Botoxtherapie bei Hyperhidrose ohne Anästhesie durchgeführt. Der Einstich der Nadel wird als minimal schmerzhaft empfunden. Bei Bedarf kann jedoch eine örtliche Betäubung oder eine oberflächliche Betäubungscreme angewendet werden, um Unannehmlichkeiten zu minimieren.

Nachsorge:

Nach der Behandlung kann es zu leichten Schwellungen oder Rötungen an den Injektionsstellen kommen, die jedoch in der Regel innerhalb weniger Stunden abklingen. Es wird empfohlen, in den ersten Stunden nach der Behandlung keinen starken Druck auf die behandelten Bereiche auszuüben. Die meisten Patienten können sofort nach der Behandlung zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren. Ein Sport- und Saunaverbot für 24-48h wird empfohlen.

Ergebnisse:

Die meisten Patienten erleben innerhalb von einigen Tagen bis zu einer Woche nach der Behandlung eine spürbare Reduktion der Transpiration im jeweiligen Injektionsareal. Bis die vollständige Wirkung des Botulinumtoxins einsetzt, kann es bis zu 2 Wochen dauern und hält dann ca. 3-6 Monate an. Die Schweißfunktion tritt nach Ablauf dieses Zeitraumes langsam wieder auf, häufig jedoch nicht mehr so intensiv wie zuvor. Wiederholte Behandlungen können erforderlich sein, um langfristige Ergebnisse aufrechtzuerhalten

Risiken und Komplikationen:

Obwohl die Botoxtherapie der Achselhöhle in der Regel sicher ist, können wie bei jeder Behandlung Risiken auftreten. Dazu gehören vorübergehende Schwäche benachbarter Muskeln, vorübergehende Kopfschmerzen oder Unwohlsein sowie sehr selten allergische Reaktionen. An Händen und Füßen kann es sehr selten durch Eindringen von Botulinumtoxin in die unter der Haut liegenden Muskeln zu einer vorübergehenden, nicht länger als 2-3 Wochen anhaltenden Schwäche kommen. Da nicht nur die Produktion der Schweißdrüsen herabgesetzt wird, sondern auch die Produktion der Talgdrüsen, kann sich die Haut im Injektionsgebiet trocken anfühlen, selten kommt es zu Hautirritationen mit Juckreiz. Es ist wichtig alle Risiken mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen und alle Fragen oder Bedenken vor der Behandlung zu klären.

Ergebnisse:

Die meisten Patienten erleben innerhalb von einigen Tagen bis zu einer Woche nach der Behandlung eine spürbare Reduktion der Schweißproduktion. Bis die vollständige Wirkung des Botulinumtoxins einsetzt, kann es bis zu 2 Wochen dauern und hält dann ca. 3-6 Monate an. Wiederholte Behandlungen können erforderlich sein, um langfristige Ergebnisse aufrechtzuerhalten.

Kosten:

Die Behandlung mit Botulinumtoxin A ist noch nicht Teil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten betragen etwa zwischen 350 EUR und 550 EUR (Richtwert, die Berechnung erfolgt immer individuell) und sind daher zunächst privat zu tragen.