Botulinumtoxin-Typ A-Therapie des Trapezmuskels (Traptox)
Indikation:
Ein anerkanntes und zugelassenes Verfahren zur Behandlung von Migräne, kann bei starken Nackenverspannungen sowie Rückenschmerzen helfen. Die Funktionsweise von Traptox beruht auf der gezielten Abschwächung des Trapezmuskels. Der Wirkstoff Botulinumtoxin wird an festgelegten Punkten entlang des dreieckigen Trapezmuskels injiziert. An Popularität gewann das Verfahren im Jahr 2023 unter dem Begriff „Barbiebotox“ und zielt in der ästhetischen Medizin darauf ab ein visuell längeres Halsprofil, zierliche Schultern und eine elegante Körperhaltung zu erzielen. Dieser Nebeneffekt wird von Patientinnen häufig dankend angenommen, kann aber auch als mögliche Nebenwirkung empfunden werden.
Was ist Botulinumtoxin A?
Botulinumtoxin A, landläufig auch mit einem der verfügbaren Handelsnamen Botox® bezeichnet, ist ein natürlich vorkommendes Protein. Es wird zur Verwendung in der Medizin im Labor hergestellt. Durch die Übertragung von Signalen von Nervenzellen auf einzelne Muskeln und einige Drüsen werden diese teilweise oder vollständig für bis zu 6 Monate gehemmt. Bekannt ist Botulinutoxin A vor allem aus der ästhetischen Medizin, wo es meist zur Behandlung von Falten oder bei übermäßigem Schwitzen eingesetzt wird. Aufgrund der ausgezeichneten Wirksamkeit werden nur geringste Mengen von Botulinumtoxin A benötigt. So kann der gewünschte Effekt erzielt werden, ohne dass allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten beschrieben sind. Auch den ganzen Körper betreffende Nebenwirkungen sind nicht anzunehmen.
Behandlungstechnik:
Bei der Botoxtherapie des Trapezmuskels (M. trapezius) wird das Botulinumtoxin mit einer feinen Nadel anhand eines Rasters beidseits entlang des Halses in den Trapezmuskels injiziert. Das Toxin wirkt, indem es die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter blockiert, die für die Muskelkontraktion verantwortlich sind. Dadurch entspannt sich die Muskulatur im Nacken und Schulterbereich, was zu einer Reduzierung von Verspannungen des Nackens und des Schultergürtels führt sowie Spannungskopf- und Rückenschmerzen reduziert.
Anästhesie:
In der Regel wird die Botoxtherapie des Trapezmuskels ohne Anästhesie durchgeführt. Der Einstich der Nadel wird als minimal schmerzhaft empfunden. Bei Bedarf kann jedoch eine örtliche Betäubung oder eine oberflächliche Betäubungscreme angewendet werden, um Unannehmlichkeiten zu minimieren.
Nachsorge:
Nach der Behandlung kann es zu leichten Schwellungen oder Rötungen an den Injektionsstellen kommen, die jedoch in der Regel innerhalb weniger Stunden abklingen. Es wird empfohlen, in den ersten Stunden nach der Behandlung keine starken Mimikbewegungen oder Druck auf die behandelten Bereiche auszuüben. Die meisten Patienten können sofort nach der Behandlung zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren. Ein Sport- und Saunaverbot für 24-48h wird empfohlen.
Risiken und Komplikationen:
Obwohl die Botoxtherapie des Trapezmuskels in der Regel sicher ist, können wie bei jeder Behandlung Risiken auftreten. Dazu gehören, vorübergehende Kopfschmerzen oder Unwohlsein sowie sehr selten allergische Reaktionen. Bei Überdosierung kann der Muskel vollständig gelähmt werden, das Botox kann außerdem, wenn es abwandert, die Nervenverbindungen der umliegenden Muskeln schwächen- Haltungsschäden können dann eine mögliche Folge sein. Wie bereits erwähnt kann es zu einer optischen Verschmälerung des Halses und der Schulterregion kommen, was jedoch häufig gewünscht ist und in der ästhetischen Medizin große Bedeutung findet. Es ist wichtig, alle Risiken mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen und alle Fragen oder Bedenken vor der Behandlung zu klären.
Wann keine Behandlung mit Botox durchgeführt werden sollte:
Aus Sicherheitsgründen wird in folgenden Fällen von einer Behandlung mit Botox abgeraten:
- bei Muskelerkrankungen
- bei Entzündungen im zu behandelnden Bereich
- kurz nach einer Antibiotikabehandlung oder im akuten Infekt
- während der Schwangerschaft oder Stillzeit
Ergebnisse:
Die meisten Patienten erleben innerhalb von einigen Tagen bis zu einer Woche nach der Behandlung eine spürbare Reduzierung von Verspannungen im Schulternackenbereich. Spannungskopfschmerzen und Rückenbeschwerden nehmen ab. Bis die vollständige Wirkung des Botulinumtoxins einsetzt, kann es bis zu 2 Wochen dauern und hält dann ca. 3-6 Monate an. Wiederholte Behandlungen können erforderlich sein, um langfristige Ergebnisse aufrechtzuerhalten.
Kosten:
Die Behandlung mit Botulinumtoxin A ist noch nicht Teil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten betragen etwa zwischen 350 EUR und 550 EUR (Richtwert, die Berechnung erfolgt immer individuell) und sind daher zunächst privat zu tragen.